Beide Bezirke
Südnassau Rheinhessen



Borkum 2012 – Limericks

1. Akustisches Heimatgefühl auf Borkum

Wenn Cornelia ihre Kommandos bellt,
Sind wir in vertrauter Urlaubswelt.
So fühlt sich niemand von uns verloren,
Denn permanent dröhnt's in den Ohren:
Das ist Frauen-Power, wie sie gefällt.

2. Kinder lernen von den Eltern

Cornelia erklärt streng ihrem jungen Esser,
Wie man ein Brötchen schneidet mit Messer.
Nicola hatte suchend herumprobiert,
Doch sie mit derbem Stich das Objekt defloriert.
Und lehrt ihn: so geht es besser.

3. Diktatur der Hektik

Hier gibt es so wahnsinnig aktive Frauen,
Da packt einen frühmorgens das schiere Grauen.
Von Entschleunigung haben sie zwar schon gehört,
Doch bleibt ihnen die Umsetzung verwehrt.
Vor Atmenot kann ich's kaum schauen.

4. Unser Johannes im Stress

Im Konuzert-Modus wirkt er leicht angespannt,
Das ist uns von Dirigenten ja leidvoll bekannt.
Seine Strenge wird jedoch niemals gemein,
Dafür Wangen rot und die Äuglein klein,
Doch verbal hat er sich selten verrannt.

5. Johannes, leicht enerviert, auf der Suche nach einem Radierer

Nervös hat Johannes in der Hose gewühlt,
Auch nach Suche rechts und links hat er ihn nicht gefühlt.
Man weiß ja, selbst der stärkste Brummi,
Braucht gelegentlich 'nen Gummi.
Der Beutelfund hat ihn dann abgekühlt.

6. Zum aufgeregten Zirkus um die Beschneidungsdebatte

Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut,
Der hat auf keinen Sand gebaut:
So sagens uns die frommen Christen,
Ganz ähnlich auch Juden und Islamisten.
Doch bei denen geht's nur: Weg mit der Vorhaut.

7. Tempora mutantur … Wie sich die Zeiten ändern / ein bisschen Nostalgie

Zwischen Meer und Land, am Uferstrand
Gingen Andreas und Sigrid virtuell Hand in Hand.
Was sollte man, hellwach, im Bette sich quälen,
Gab es frühmorgens, gelle, viel zu erzählen,
Doch darüber weht seit Jahren der Sand.

8. Verkehrsunfall auf dem Dünenradweg

Per Rad wandert Andreas auf Freierswegen,
Das kam einer Dame nicht ungelegen.
Doch: bei Steigungen geschwächelt, schon hat es gerumst,
Zurückgerollt, Lenker verbogen, in Beate gebumst.
Auch im Dünenverkehr heißt es: patent sich bewegen.

9. Beobachtungen nach „Just for Fun“

Johannes wikrkt heuer solide und brav,
Er zeigt wieder Mnozil und Shawn, das Schaf.
Doch mitunter stürmt er auch flugs hinaus
Und führt in die Daunen/Dünen Alexandra aus.
Eine aktive Leistung, so kurz vor dem Schlaf.

10. Physikalisch gemessene und subjektiv empfundene Zeit, im Widerstreit

Unser Jochen und die Pünktlichkeit
Führen seit je ein Duell mit der Zeit:
Sind Andre fast fertig, erscheint voller Glanz
Selbstbewusst strotzend Hochwürden Extravaganz!
Man registriert es gelassen mit Heiterkeit.

11. Überraschung

Doch einmal ist Jochen pünktlich erschienen,
Das Putzkommando hatt' ihn wohl vertrieben.
Dafür war Johannes nicht zu sehen,
Und macht das Phänomen leider ungeschehen.
Vergeblich warteten seine Lieben.

12. Die Folge

Nach 20 Minuten, die Faxen dick,
Schrieb ich spontan einen Limerick.
Doch da versagte des Lästerers Mund:
Dicke Männer haben stets einen Grund.
So ward Verdruss zum Dichterglück.

13. Errare humanum est oder: auch reife Herren irren öfter bei der Zimmersuche

Vater Vetter schien mitunter verwirrt,
Denn er hat sich wiederholt im Zimmer geirrt.
Auch bei Ina und Friedhelm ist er reingeschneit,
„Ist noch mal gut gegangen“, rief er befreit,
Und hat verdutzt auf Bett gestiert.

14. Variatio delectat, d. h. die Abwechslung erfreut, z. B. bei Wein, Musik etc.

Selbst von Ältren verlangt Johannes viel,
Sei's im Tutti oder im tieferen Spiel.
Mal ist es Tenor, jetzt öfter Bass,
Im Sitzen, im Stehen, so macht es Spaß:
Senioren sind noch immer positions-agil.

15. Endlich wieder da

Eine ganze Woche war das Meer
Frühmorgens ohne Vera so leer.
Doch jetzt sitzen wir, zu meinem Entzücken,
Im Speisesaal täglich Rücken an Rücken.
Nun ist mir das Herze auch nicht mehr so schwer.

16. Freude über Freude

Wenn Vera und ich gleiche Stimmen blasen,
Dann schlägt mein banges Herz bis zum Rasen.
Wenn unsre Züge gemeinsam gleiten,
Melodisch wir selig im Rhythmus schreiten.
Erfüllt das mit Glück einen alten Hasen.

17. Tempus fugit / Schnell eilt die Zeit dahin

Jan, Pascal, Lea und Kai,
Das sind nicht vier, auch nicht drei, sondern zwei.
Im Viktoria sind sie sich begegnet,
Obwohl oder weil es so viel hat geregnet.
Doch leider ist die Zeit schon vorbei.

18. Übliche, leidige Diskussion ums Ausgehlimit zwischen Eltern und ihren postpubertären Ablegern

Den Zapfenstreich will die Tochter aufweichen,
Doch mit Bitten und Betteln ist nichts zu erreichen.
Die Eltern sind strikt: Um 10.00 ist Schluss!
Die Tochter mault, weil's so früh schon sein muss,
Und motzt: Ihr wollt ja nur wieder den Zapfen streiche(l)n.

19. Von Menschen und ihren gefiederten Freunden

Ein seltner Vogel sang vor Johannes' Haus,
Alexandra riet ihm: Frag die Birgit, vom Klaus;
Die interessiert sich doch für zarte Töne,
Und nicht nur für harsches Bläsergestöne.
Die kennt sich halt mit Vögeln gut aus.

A propos Vögel