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Biker-Gottesdienst auf dem Großen Feldberg

Biker-Gottesdienst auf dem Feldberg

Open-Air-Gottesdienst der ganz besonderen Art mit Blechbläserklang

Dass Posaunenchorbläserinnen und –bläser Gottesdienste unter freiem Himmel musikalisch begleiten, sind sie gewohnt und kommt immer wieder vor. Doch diesmal erwartete die Mitglieder der Posaunenchöre Lorsbach und Eppstein ein außergewöhnlicher Einsatz an einem der höchsten Orte Hessens: Ein Biker-Gottesdienst auf dem 881 Meter hohen Großen Feldberg, dem Hausberg des Rhein-Main-Gebietes, zu dem die DEKRA eingeladen hatte, ein internationales Dienstleistungsunternehmen, das für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause tätig ist. Um diesen besonderen Auftrag bestmöglich ausführen zu können, wurden die Chöre aus Eppstein und Lorsbach von befreundeten Bläserinnen und Bläsern aus Höchst, Langen, Mörfelden, Walldorf, Niedernhausen und Wiesbaden unterstützt.

Der 24-köpfige Chor traf sich unter Leitung von Hans Rapp, dem Lorsbacher Dirigenten, zum Einblasen auf dem Parkplatz am Glaskopf, vielen Bläsern durch die dortigen Waldgottesdienste vertraut. Das gemeinsame Musizieren klappte auf Anhieb, wurde einzig durch die aufdringlichen kleinen Mücken behindert, die ungeniert die Köpfe der wehrlosen Musikerinnen und Musiker heimsuchten und zustachen, wo sie nur konnten. Dann ging es mit Shuttle-Bussen hinauf auf den Feldberg. Hier erwartete die Gäste, nachdem Stunden vorher noch heftige Gewitter getobt hatten, strahlender Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen.

Rund 180 Biker, aus ganz Deutschland angereist, hatten sich zum Gottesdienst auf dem Feldbergplateau versammelt. Geleitet wurde er von Thorsten Heinrich, dem Biker-Pfarrer der Ev. Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Selbst von Jugend an passionierter Motorradfahrer, natürlich auch auf den Feldberg mit einem solchen Gefährt angereist, weiß er aus eigener Erfahrung, was so im Kopf unter dem Helm und im Herz unter dem Leder vor sich geht, wenn der Mensch auf einem motorisierten Zweirad unterwegs ist. Einfühlsam knüpfte er in seinen Gebeten und Texten an die Erfahrungswelt der Biker an. In seiner Predigt sprach er davon, wie gut es ist, und zwar nicht nur wenn man auf der Straße unterwegs ist, an einen Schutzengel glauben zu können. Er erinnerte an Situationen, in denen man bewahrt, Schlimmeres verhindert worden sei, die Schutzengel am Werk gewesen sind und man dankbar zurückblicken kann. Angesichts aktueller Unfälle – zwei Motorradfahrer waren am Vortag auf der Anreise ins Rutschen gekommen und lagen noch im Krankenhaus – legte er seinen Biker-Kollegen nahe: „Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann!“ Wer wollte, konnte sich diese sinnvolle Aufforderung auch als Aufkleber nach dem Gottesdienst zur besseren Erinnerung daran mitnehmen.

Während sich die Biker beim Singen eher zurückhielten, lauschten sie aufmerksam den flotten Klängen der Bläserinnen und Bläser und bedachten sie zwischendurch immer wieder mit Applaus. Der eine oder andere Motorradfahrer kam anschließend sogar noch persönlich vorbei: „Das hat mir gefallen heute. Eure Musik war Klasse!“ Auch den Musizierenden hat es großen Spaß gemacht, an diesem besonderen Ort in luftiger Höhe aus diesem Anlass Gott lautstark zu loben. An diesem Samstagmorgen allesamt früh aufgestanden, ließen sie sich den bereitgestellten Kaffee und Kuchen umso besser schmecken.

Heike Schuffenhauer
Posaunenchor Eppstein

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